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Partner für neues Geschäftsmodell gesucht: “Rent a shitstorm”

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Ich suche noch Geschäftspartner für ein neues Business-Modell: “Rent a Shitstorm”. Die Dienstleistung kann vor allem von Social Media Managern in Anspruch genommen werden, deren Worte zu Hause so viel gelten wie die des Propheten im eigenen Land. Nach einem echt guten Shitstorm haben die meisten bei ihren Chefs eine deutlich höhere “Management Attention” und können dann vereinzelte Projekte besser durchbringen. Damit das intern nicht auffällt, können wir das Honorar  gerne über alternative Leistungen (“Sachkosten Bordellbesuch” oder ähnliches) abrechnen.

Einen ersten Ansatz bietet der Leitfaden von Daniel Graf von der Agentur Feinheit, die kürzlich auf die großartige Shitstorm-Skala ins Netz gestellt haben. Statt die Empfehlungen wiederzugeben, wie man einen Shitstorm überlebt, wechselt er die Perspektive und fragt: Wie wird eigentlich ein erfolgreicher Shitstorm lanciert? Und “schwupps” hat er heute daraus eine schöne Infografik erstellt (Ausschnitt siehe unten) und einen Blogpost dazu veröffentlicht. Ich finde den Ansatz gut und wichtig und möchte ihn deswegen unterstützen.

Interessiert?

Neben intelligenten Kommunikatoren suchen wir noch viele Mitarbeiter, die Lust am hemmungslosen Trollen haben. Zahlen können wir hierfür zwar nichts (auf Nachfrage vielleicht auf 400-Euro-Basis?), aber ich nehme an, dass die Aussicht darauf, den potenziellen Klassenfeind mit Häme zu überziehen für viele Ausgleich genug ist. Ungeeignet sind hierfür Menschen mit einem echten Anliegen – aufgrund eines potenziellen Interessenkonflikts würden wir hier selbst in einen ethischen Konflikt kommen.

Für unsere Geschäftspartner: Unsere erste Aufgabe wird sein, den ersten Ansatz von Daniel Graf noch deutlich auszubauen. Die 10 Tipps sind definitiv ein guter Start. Im Detail sind sie aber ausbaufähig. Denn am Ende des Tages gehört hier durchaus viel Spezial-Know-how dazu und man steht vor ähnlichen Herausforderungen, wie die ganzen Marketeers: Auch so einen E-Mail-Verteiler muss man sich ja erst einmal aufbauen und den Kontakt zu Journalisten herzustellen ist auch nicht ganz einfach.

Shitstorm im Abo (in der Agenturwelt: “auf Retainer”)

Daneben wird es aber wichtig sein, besondere Angebote zu entwickeln, vor allem auf Retainer-Basis. Denn die meisten Unternehmen, die dann in einen Shitstorm gekommen sind, haben gerade mal so viel gemacht, dass die größte Gefahr beseitigt ist, zum Beispiel: einen Social-Media-Manager eingestellt. Auch “Social Media Guidelines” wurden gerne genommen sowie ein “Social Media Monitoring”. Wenn der Social Media Manager aber nicht nachhaltig mit seinen Prognosen recht hat, was alles passieren kann, wenn man den Kunden weiterhin verappled, wird er meistens wieder in die Besenkammer geschoben, und die ganzen Social Media Monitoring Reports gleich mit. Denn diese Rufe nach “mehr Authentizität”, “echtem Service” und “respektvollem Umgang mit dem Kunden” erweisen sich auf die Dauer als ziemlich nervig und stören nur das Geldverdienen. Da muss man also dran bleiben und dafür sorgen, dass das Unternehmen nachhaltig in den schlechten Schlagzeilen steht.

Königsdisziplin “Phönix aus der Asche”

Und die Königsdisziplin ist dann, auf Basis der medialen Aufmerksamkeit und der beschädigten Reputation eines Unternehmens die Prozesse von Grund auf zu erneuern, das Unternehmen total auf Kundenorientierung und Marktnähe zu trimmen und es dann – Phönix aus der Asche gleich – zu einem echten Höhenflug zu bringen. Das kann dann wieder talkabout machen, so etwas PR-mäßig zu begleiten das können wir.

Hach, je länger ich darüber schreibe, desto seriöser wird das Modell.

Vielleicht sollten wir das doch mal umsetzen? Interessant dürfte es alle Male werden zu beobachten, wie schnell Unternehmen die Stakeholder-Sicht in ihre Konzepte nachhaltig einführen können. Vielleicht spreche ich auch noch mit der Social Media Akademie und der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing, einen eigene Lehrgang anzubieten? Vielleicht den “Social Media Shitstorm Manager”, SMSM?

:-)

 


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